Wie gehe ich an einen Wein heran

Im heutigen Beitrag geht es um die absoluten Basics: wie gehe ich an einen Wein heran? Wie kann ich Wein verstehen und wie hole ich so die maximale Freude am Wein heraus.

 

Allgemein steht hier die bewusste Wahrnehmung des Weins im Vordergrund. 

Der Einstieg in den Wein ist der Duft,. Hier kann man den Wein im Glas leicht schwenken. So kommt Sauerstoff an den Wein, er öffnet sich und die Aromen treten stärker hervor. Beim Riechen heisst die Devise schnuppern und nicht einfach reinziehen. Man will ja schließlich das Maximale vom Wein mitnehmen. 

 

Nun kommen wir zum Wesentlichen: dem Geschmack! Beim ersten Schluck sollte man den Wein eine Weile im Mund behalten und nicht gleich herunter schlucken. Hier kann man schon überlegen was man wahrnimmt. Ein theatralisches Schlürfen kann zwar Eindruck machen, ist aber nicht nötig.

 

Wie beschreibe ich jetzt, was ich wahrgenommen habe? Das ist eigentlich eine ganz wunderbare Achtsamkeitsübung: bewusst und in Ruhe Geschmack und Geruch wahrnehmen!

Bei der Beschreibung gibt es keine allgemein gültigen Begriffe. Ein paar Begriffe haben sich aber in der Weinbeschreibung eingebürgert: 

Zum Beispiel ist ein Wein „trocken" oder „süß": das merkt man im Geschmack. Trocken bedeutet Abstinenz von Süße und äußert sich durch Säure und einen eher grünen, mineralischen Ton. Süße im Wein kann man gut mit Süße wie sie in einem Fruchtsaft vorkommt beschreiben. Fruchtsüße eben.

 

Ein weiterer Begriff ist „vollmundig“: ist ein Wein mundfüllend, bleibt der Geschmack lange erhalten und bringt der Wein eine gewisse Fruchtsüße mit, dann ist er vollmundig. 

 

Tanine: Tanin ist ein Gerbstoff, der im Wein vorkommt. Er wird auch oft als pelzig auf der Zunge empfunden oder als Etwas, das den Mund zusammenzieht. Obwohl die Vorstellung auf Pelz zu beißen nicht besonders schön ist, ist Tanin im Wein nichts Schlechtes und gehört dazu. Tanine kommen oft im Rotwein vor und können wenn sie elegant eingebunden und nicht zu stark sind etwas sehr Positives sein. 

 

Dann gibt es noch die Beschreibung, ob ein Wein „lang“ oder „kurz“ ist. Das ist recht selbsterklärend und meint nur, ob der Wein lange im Mund und in der Nase bleibt oder ob der Geschmack und Geruch schnell weg sind. Zu kurz ist im Wein definitiv ein Manko und deutet darauf hin, dass der Wein eher von niedriger Qualität ist. 

Der Begriff „Fruchtig“ meint einen opulenter Wein mit Fruchtaroma zum Beispiel Pfirsich Aroma. 

 

Suchen Sie sich für das hier beschriebene Unterfangen einen Wein aus, der den Einstieg erleichtert. Am besten ist hier ein Sauvignon Blanc. 

Das sind leicht zugängliche Weine für den Beginner. Sie sind immer duftstark mit grünen Noten und mit leicht zu erkennenden Aromen. Im Mund sind sie fruchtig, kräftig, grün und herzhaft, damit Sie auch etwas zum Wahrnehmen haben.

 

Nach all diesen Belehrungen aber bitte nicht den Sinn des Weines vergessen: Freude! 

Es braucht ein bisschen Anleitung, um das Maximale aus einem Wein herauszuschmecken und zu riechen aber man sollte hier nicht übertreiben. Benutzen Sie bei der Beschreibung ihre eigenen Worte und stehen Sie zu ihrer individuellen Wahrnehmung. Ziel sollte nicht sein der ultimative Wein Nerd zu werden, sondern ein Wein Freund. Das schöne ist, dass Sie durch so eine Herangehensweise an den Wein auch ihren persönlichen Geschmack und die Vielfalt im Wein entdecken werden. 

Die Weinwelt ist so eine schöne und vielfältige Welt und wir freuen uns schon das nächste spannende Weinthema zu besprechen.